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Darf ich vorstellen: Qnete

Darf ich vorstellen: Qnete

Bei einigen jungen Produzenten für elektronische Musik hört man sofort raus, wenn das Zeug zu exzellenten Tracks in ihnen steckt – Beispiel SCNTST oder Etnik. So ähnlich ging es mir auch bei Qnete alias Marvin Uhde – Anfang 20, lebt in Bremen und taucht seit einiger Zeit häufiger hinter den Turntables in den Club-Institutionen Berlins auf. Die Clubszene in der eigenen Stadt, die nicht unbedingt als das Mekka der elektronischen Musik angesehen wird, wird von Qnete höchstpersönlich vorangetrieben: Er veranstaltet die überaus empfehlenswerte Partyreihe Tipp!!!, die Acts wie Helena Hauff bucht, und betreibt das Label Drowned Records. Naja, und er macht Musik. Aber was für welche! Qnete erquickt Liebhaber der elektronischen Musik mit feinem, reifem, oft discolastigen House.

Seine erste bekanntere EP „Lessons In Finding“ erschien auf dem britischen Label Lobster Theremin und bezaubert mit ihrer Leichtfüßigkeit. Der erste Track „luv Jam“ erinnert an Todd Terje, „Might Be Wrong“ dagegen ist etwas kantiger und acidlastiger, „Dresden“ wiederum schnell und flatternd.

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Zuvor tauchte Qnete aber schon auf besagtem eigenem Label Drowned sowie dem Berliner Label ZCKR auf. Dabei machte er – beispielsweise mit „Conundrum“ – Ausflüge in die dunkleren Techno-Ecken und streute ein paar gepflegte Acid-Sounds à la Housemeister in seine Produktionen.

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Seine aktuellste EP „If Everything Suddenly Changed“, die im April 2016 auf Wake Up! Records erschien, ist dagegen wieder ruhiger. Qnete gleitet in „Tanning (Mix Start mix)“ mit verträumten, veklärten, tröpfelnden Synth-Melodien in die EP, die von nachhallenden Claps und hohlen Percussions begleitet werden. Es folgt „How The Magic Spoon Is Meant To Be“ – eine völlig neuer, unerwarteter Stil. Der Track knistert und pumpt mit einem jazzigen, relaxed Groove vor sich hin. Andererseits geben ihm swingende Handclaps und hellere Percussions etwas Energisches. Er klingt etwas rau und improvisiert, irgendwie „vintage“. Der namensgebende Track der EP, „If Everything Suddenly Changed“, glänzt durch einen pumpenden, warmen Bass, der von rasselnden Snares und nervösen Percussions vorangetrieben wird. Darüber legt Qnete weiche Padsounds. Diese atmosphärischen Sounds greift der Bremer auch in „Bedroom Riviera“ auf. Bald werden sie jedoch von einem lebensbejahenden Groove abgelöst, der dem Track ein zügiges, tanzbar-sonniges Gemüt verleiht.

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  • If Everything Suddenly Changed EP

Qnete ist ein junger, experimentierfreudiger Produzent, der die Vielschichtigkeit der elektronischen Musik genießt. Es lohnt sich, ihn im Auge zu behalten. Heißer Tipp: Diesen Donnerstag legt der junge Mann in Berlin in der Griessmühle auf.

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