DIMENSIONS Diary – LAST Day

Da sitzen sie nun, lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen und genießen den Ausblick auf’s Meer. In der einen Hand der letzte Drink, die andere wippt über dem Kopf zur Musik mit.
Allein vom Angucken der vielen gut gelaunten, entspannten Menschen wird man ganz glücklich. Wenn man dann auch noch für eine Runde ins Meer hüpft und zu dem Mix aus chilligen HipHop/Reggae/House/Disco-Tunes herumplantscht, könnte der Moment nicht perfekter sein. Diese Location setzt wirklich das i-Tüpfelchen auf die grandiose Auswahl an Künstlern, erfahrene Organisation und liebevolle Betreuung. Der Veranstaltungsort ist auch ausschlaggebend für eine Schweizerin, mit der ich ins Gespräch komme und die dieses Jahr schon die Fusion besucht hat, das Dimensions für einen Tick besser zu erklären. Musikalisch standen für sie beide Festivals ganz oben – allerdings kann das Strandfeeling tagsüber und der Anblick der verlassenen Festung in der Nacht nichts so leicht toppen.

„Dimensions Festival was unbelievable! Thanks so much for all the love, I’m still buzzing!“ — Machinedrum

Auch an der organisatorischen Arbeit der Veranstalter lässt sich nicht herummäkeln. Zwar sind am letzten Tag die Gemüter getrübt und verwirrt aufgrund eines traurigen Vorfalls: Ein 28-jähriger Ire ertrank Sonntagfrüh (Informationen sind spärlich, ein offizielles Statement gab es noch nicht – das einzige, was darauf hinweist, dass etwas nicht stimmt, ist dass die Beach-Party am letzten Tag zeitlich verschoben wird). Aber so, wie sonst immer von den Volunteers auf einen aufgepasst und darauf geachtet wurde, dass Notausgänge und Treppen freigehalten werden, und dass nach 20 Uhr niemand mehr baden geht, darf man hier den Organisatoren wirklich nichts vorwerfen. Es ist schrecklich traurig, dass so etwas passieren musste, aber ich hoffe sehr, dass dies kein schlechtes Licht auf das gesamte Festival werfen wird.

Jedenfalls spielt die Musik am Sonntag noch bis 22 Uhr. Im Rücken den Sonnenuntergang zu haben, und im Ohr „Ain’t Nobody“ ist genau das Richtige nach drei Nächten überwiegend Technosound. Am liebsten würde ich in diesem Moment jedem Einzelnen, der in meiner Nähe steht und dazu beigetragen hat, das Festival zu solch einem Erlebnis zu machen, eine fette Umarmung verpassen.

Chaka Khan – Ain’t Nobody

Umso trauriger ist es, als wir schließlich höflich gebeten werden, den Strand zu verlassen. Ich werfe nochmal einen letzten Blick zurück auf’s Wasser und den wunderbaren Sternenhimmel und weiß ganz genau: Dass ich nächstes Jahr wieder hier sein werde, ist definitiv gebongt! Nun geht’s für viele Festival-Besucher aber erstmal ab auf die ganzen After-Parties. Die Nacht ist ja schließlich noch lang.

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